Jenische sind eine kulturelle Minderheit in der Schweiz. Von den ca. 35.000 Jenischen pflegen heute bis zu 3.000 die alte nomadische Lebensweise: Im Winter leben sie auf einen Standplatz, im Sommer reisen sie mit ihren Wohnwagen umher.
Bevor man die abgelegenen Regionen der Alpenrepublik verkehrstechnisch erschloss, war man auf die jenischen Händler und Handwerker angewiesen. Den Obrigkeiten aber galten die Nichtsesshaften als unzivilisiert und man begann sie im 20. Jahrhundert zwangsweise einzubürgern.
Doch nicht nur das: Das 1926 gegründete Projekt „Kinder der Landstraße“ hatte die „Beseitigung der jenischen Minderheit“ zum Ziel. Unter dem Deckmantel des „Kindeswohls“ wurden jenische Kinder aus ihren Familien gerissen und in Heimen und Adoptivfamilien untergebracht. Jeglicher Kontakt zur Herkunftsfamilie war ihnen untersagt, ihre jenische Muttersprache durften nicht gesprochen werden und oft bekamen die Kinder auch nicht-jenische Name. So wuchsen diese Kinder von der jenischen Kultur entwurzelt auf.
Das brachte der Schweiz den Vorwurf des Genozids ein.