In Deutschlands Kliniken fehlt Personal während die Zahl derer, die medizinische Versorgung und Pflege benötigen, steigt. Die Pandemie hat die Überlastung des Gesundheitssystems sicht- und spürbar gemacht. Nur: Der Krankenhaus-Alltag erzählt weiterhin absurde Geschichten: von Ärztinnen und Ärzten, die mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit für nicht-ärztliche Tätigkeiten verwenden, Befunde abtippen, kopieren und faxen statt sie digital zu übermitteln; von Pflegerinnen und Pflegern, die ihre Festanstellung kündigen, um in Zeitarbeitsfirmen besser zu verdienen und endlich flexible Arbeitszeiten zu erreichen; von gesundheitspolitischen Maßnahmen wie dem sogenannten Pflegepersonal-Stärkungsgesetz, das in der Klinik selbst als Krankenhausruinierungsgesetz belächelt wird. Im Feature erleben wir den normalen Wahnsinn zwischen Überforderung und Resignation. Immer mehr Ärzte und Pflegekräfte erleben die Situation als unerträglich und ziehen Konsequenzen.
Arbeiten am Limit - Deutschlands Kliniken läuft das Personal davon (mp3)
Nach wie vor lehnen viele Frauen, die unter den Wechseljahren leiden, eine Hormonersatztherapie ab. Hintergrund ist eine im Jahr 2002 veröffentlichte Studie, die vor einem erhöhten Herzinfarkt- und Brustkrebsrisiko warnte. Doch die Daten wurden fehlinterpretiert, der Nutzen der Therapie liegt weit über den Risiken. Wer also profitiert von den Hormonen? Und wofür benötigt sie der Körper überhaupt? Hormone wie Serotonin, Cortisol, Insulin, Östrogen und Testosteron sind wichtig für Stoffwechsel, Wachstum und Reproduktion. 100 Jahre nach ihrer Entdeckung wird ihre Bedeutung immer klarer.
Hormone - Besser als ihr Ruf (mp3)
Wann Komplementärmedizin ratsam ist
Viele Patient*innen möchten ihre medizinische Krebstherapie mit möglichst natürlichen Heilmethoden unterstützen. So wollen sie Nebenwirkungen lindern, Heilung fördern und Lebensqualität verbessern. Wann genau und ob überhaupt Akupunktur und Massagen, Vitamine und Kurkumin, Fasten und Bewegung helfen, steht in der neuen Leitlinie für Ärzt*innen und Betroffene. Denn die Komplementärmedizin ist mittlerweile durch zahlreiche internationale Studien erforscht. Nicht alle Angebote helfen. Wechselwirkungen können Probleme bereiten.
Krebs bekämpfen mit Kurkumin und Akupunktur?
in vereiterter Zahn, ein banaler Infekt mit Halskratzen oder eine Schnittwunde am Finger genügen, schon gelangen Keime in den Körper. Was harmlos beginnt, kann sich binnen Stunden zu einer tödlichen Blutvergiftung entwickeln. Denn selbst Ärzte erkennen eine "Sepsis" oft nicht. Täglich sterben mehr als 140 Menschen in Deutschland daran, weil das Immunsystem so stark reagiert, dass es beginnt, die eigenen Organe zu zerstören. Es muss schnell gehandelt werden. Ein Mittel gegen die Sepsis gibt es bis heute noch nicht.
Blutvergiftung - unterschätzte Lebensgefahr? (mp3)
Neues aus der Ernährungsmedizin
Neue Ernährungsstudien legen nah, dass Menschen Nahrungsmittel sehr unterschiedlich verwerten. Weißbrot kann für die eine problematisch sein, dem anderen bekommt es gut. Der individuelle Stoffwechsel und das Darmmikrobiom spielen dabei eine Rolle. Wer also nach einem Essen zunimmt oder nicht, ist eine Frage des Typs. Deshalb kommen aber nicht gleich alle Ernährungsregeln ins Wanken. Immer noch gilt: Abwechslung und Mäßigung, wenig rotes Fleisch, wenig Fett und Zucker. „Die“ gesunde Ernährung für alle gibt es nicht.
Alternative Heilmethoden liegen im Trend, weil sich Patienten mehr Zuwendung ihrer Ärzte wünschen und nicht nur ein neues Rezept. Sechs Millionen Deutsche vertrauen bei Problemen mit Knochen, Muskeln, inneren Organen auf Osteopathie. Viele Mediziner sehen diese kritisch. Es fehlen evidenzbasierte Studien, die den Nutzen belegen. Obwohl der "IGeL"-Monitor die Wirkung der Osteopathie als "unklar" einstuft, übernehmen 78 gesetzliche Krankenkassen anteilig die Kosten. Was ist dran an der mit den Händen praktizierten Heilmethode?
Osteopathie – Heilkunst oder Wellness? (mp3)
Es beginnt schleichend: mit der verlegten Kreditkarte, dann brennt das Essen an, man vergisst den Autoschlüssel. Ist der Alltag nicht mehr zu bewältigen, braucht man Hilfe. Wenige Krankheiten sind so beunruhigend wie die Demenz. Betroffene stehen in der Nacht auf, laufen weg, sind aggressiv. Die Belastung der Pflege ist enorm. Manchmal verschreiben Ärzte dann Psychopharmaka. Versorgungsforscher kritisieren das: Statt einer aktivierenden Pflege würden Demente zu häufig ruhiggestellt. Doch eine wirksame Therapie gibt es bisher nicht und die Zahl der Erkrankten steigt, auch bei Jüngere. Diagnose Demenz: Was kann man tun?
Therapie bei Demenz: mehr als Ruhigstellen (mp3)
Leistungssportler steigen schon länger zur Regeneration in die Eistonne. Auch als Beauty-Anwendungen ist Kälte bei Hollywood-Stars im Trend, weil sie die Haut straffen und gegen Cellulite helfen soll. Nach dem Motto "Wir frieren Sie fit, schön, gesund und glücklich" versprechen die Anbieter wahre Wunder. In der Medizin wird die Kälte auch eingesetzt, doch nicht mit solchen Heilsversprechen. Studien zeigen jedoch, dass auch extreme Kälte sinnvoll sein kann. Dorothea Brummerloh hat sich das in der Kältekammer des Rote –Kreuz -Krankenhauses Bremen erklären lassen.
Jeder kennt das: In der Mittagszeit beginnt das große Gähnen, fast jeder hat einen Durchhänger. Das Bedürfnis „wegzunicken“ und mal eben kurz auf dem Schreibtisch „auszuruhen“ ist groß - doch das sieht hierzulande kein Chef gern. In Deutschland ist das Nickerchen am Mittag, das für Italiener oder Spanier, aber auch für Asiaten ganz normal ist, verpönt. Dorothea Brummerloh hat Schlafmediziner Ingo Fietze gefragt, ob diese Vorurteile zu recht bestehen und warum?
Dreimal täglich eine halbe Tablette – eine übliche Verordnung. Aber wie kriegt man die Dinger gleichmäßig geteilt? Die Teilung endet meist mit Gebrösel. Und manche Tabletten darf man gar nicht teilen. Aber gerade für Kinder und ältere Menschen stehen Arzneimittel oft nicht in der gewünschten Dosierung zur Verfügung. Und wie sieht es eigentlich mit der Einnahmevorschrift aus? Spült man die morgendlichen Pillen mit Fruchtsaft, Milch oder doch lieber mit Kaffee hinunter?